Haus im Ausland verkauft? So überweist du dein Geld sicher und günstig nach Deutschland
Du hast dein Haus im Ausland verkauft und möchtest nun das Geld nach Deutschland überweisen. Dabei können jedoch einige Herausforderungen auf dich zukommen: „Wie vermeide ich hohe Gebühren, erhalte einen guten Wechselkurs und erfülle rechtliche Anforderungen?“
Doch kein Problem! In diesem Artikel erfährst du, welche Überweisungsmethoden es gibt, wie du dabei sparen kannst, welche rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen du bedenken solltest und erhältst einen Kostenvergleich zwischen verschiedenen Anbietern. Denk daran: Das Wichtigste ist, die Überweisung im Voraus sorgfältig zu planen, um unnötige Kosten zu vermeiden.
- Plane im Voraus den ganzen Ablauf von Hausverkauf bis Überweisung durch, um grob die Kosten und Zeitabläufe zu kennen
- Informiere dich über Steuerpflichten, um keinen Ärger mit den Finanzämtern zu bekommen
- Spezialisierte Anbieter wie Wise oder OFX können häufig günstiger und schneller als Banken sein
- Je nach Wechselkurs kann es sich lohnen, den Betrag auf einmal zu überweisen oder auf mehrere Überweisungen aufzuteilen
- Bewahre Dokumente über den Hausverkauf und die getätigten Überweisungen sorgfältig auf, um sie bei Banken oder dem Finanzamt vorlegen zu können
Herausforderungen bei der Überweisung großer Summen nach Deutschland – darauf solltest du achten!
Nachfolgend findest du einige Herausforderungen, die beim Überweisen des Geldes zurück auf dein Konto in Deutschland anfallen können:
Hohe Gebühren und unvorteilhafte Wechselkurse: Hiervon sind meist die Banken betroffen. Eventuell hast du sogar nur geringe Gebühren, doch der Wechselkurs enthält in aller Regel einen Aufschlag, je nach Währung sogar 3 - 5 %.
Lange Bearbeitungszeiten: Je nachdem, in welchem Land du dein Haus verkauft hast, kann die Überweisung nach Hause recht lange dauern. Hast du dein Haus in Spanien verkauft und möchtest das Geld nach Deutschland überweisen, geht das dank SEPA-Raum schnell. Aus den USA hingegen wird das Geld per SWIFT versandt und braucht 3 - 5 Werktage.
Regulatorische Anforderungen und Anti-Geldwäsche-Maßnahmen: Viele Banken reagieren erst einmal vorsichtig, wenn auf einmal ein hoher Betrag eingeht. Gemäß den Geldwäschebestimmungen haben sie die Vorgabe zu prüfen, wo das Geld herkommt – du brauchst also einen Mittelnachweis. Zudem gibt es die AWV-Meldepflicht für Überweisungen ab 50.000 Euro.
Wechselkursrisiko: Du kannst nicht nur durch hohe Wechselkursaufschläge Geld verlieren, sondern bist auch dem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Sinkt der Kurs in der Zeit zwischen Verkauf und Überweisung nach Deutschland, erhältst du weniger Euro für deine Fremdwährung. Das ist besonders dann ärgerlich, wenn du nicht warten kannst, bis sich der Kurs wieder erholt.
Komplexität beim Auswählen der richtigen Überweisungsmethode: In Anbetracht all dieser Dinge ist es gar nicht so leicht, die richtige Überweisungsmethode zu wählen. Solltest du auf eine Bank setzen oder lieber einen spezialisierten Geldtransferdienstleister nutzen. Glücklicherweise findest du in diesem Artikel weitere Infos, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Die besten Methoden, um dein Geld nach dem Hausverkauf nach Deutschland zu überweisen
Spezialisierte Geldtransferdienstleister sind oftmals die bessere Wahl für Auslandsüberweisungen, da sie ihren Service genau auf diese Dienstleistung zugeschnitten haben. Anders als bei Banken, wo Auslandsüberweisungen nur einen geringen Teil ausmachen – und die viele andere Geschäftszweige querfinanzieren müssen – ist bei einem Geldtransferdienstleister alles auf effiziente Überweisungen ausgelegt.
Sie unterliegen den gleichen Regularien der Aufsichtsbehörden wie Banken, bei Wise etwa der Belgischen Nationalbank und Europäischen Zentralbank.
Nachfolgend findest du eine Tabelle, in der wir die Kosten und Gebühren für eine Überweisung von 50.000 USD in EUR zwischen Wise und der Sparkasse KölnBonn vergleichen.
Geld senden mit Wise | Geld senden mit der Sparkasse KölnBonn | |
---|---|---|
Betrag | 50.000 USD | 50.000 USD |
Überweisungsgebühren | 128,68 USD | 62,50 EUR |
Wechselkurs | 1 USD = 0,8820 EUR | 1 USD = 0,8790 EUR |
Gesamtbetrag, den du erhältst | 43.986.50 EUR | 43.884,80 EUR |
Wise |
Die besten Anbieter zur Überweisung von hohen Beträgen
Nachfolgend findest du einen Vergleich von 3 Geldtransferanbietern und ihren Kosten sowie Informationen zu relevanten Punkten:
Wise | OFX | Currencies Direct | |
---|---|---|---|
Überweisungsgebühren | Ab 0,23% | Keine Gebühren | Keine Gebühren |
Wechselkurs | Devisenmittelkurs | Wechselkurs mit Aufschlag | Wechselkurs mit Aufschlag |
Geschwindigkeit | 60% in Echtzeit beim Empfänger, 80% innerhalb von 24 Stunden | 1 - 3 Werktage | Wenige Sekunden bis 2 Werktage (manchmal länger) |
Überweisungslimit | 1.000.000 GBP Gegenwert | Kein Limit | Kein Limit |
Währungen | 40+ | 50+ | 40+ |
Einzahlungsmethoden | Lokale Bankzahlungen, Kartenzahlungen | Banküberweisung, Lastschrift | Banküberweisung, Lastschrift |
Sicherheit | Reguliert durch Belgische Nationalbank (im EWR) | Reguliert durch Irische Zentralbank (im EWR) | Reguliert durch Bank of Spain (im EWR) |
Kundenservice | Telefon, E-Mail | Telefon, E-Mail | Telefon, E-Mail |
Bewertungen (Trustpilot) | 4,3 (258.940 Bewertungen) | 4,4 (10.694 Bewertungen) | 4,9 (17.110 Bewertungen) |
Wise | OFX | Currencies Direct |
Wise
Wise ist ein internationaler Geldtransferdienstleister, bei dem du den Devisenmittelkurs für Überweisungen erhältst. Auslandsüberweisungen sind bereits ab einer Gebühr von 0,23% möglich und du erhältst außerdem ein Multiwährungskonto, mit dem du Geld in 40+ Währungen aufbewahren und 20+ Währungen empfangen kannst.
Bei Wise erfährst du vor jeder Überweisung genau, wie viel sie kostet und welcher Betrag letztlich beim Empfänger ankommt. Zudem ist bei mehr als der Hälfte aller Überweisungen das Geld sofort beim Empfänger und bei fast 90 % innerhalb von 24 Stunden.
Zudem bietet Wise Rabatte auf die variable Gebühr bei Überweisungen ab einem monatlichen Volumen von 20.000 GBP (oder dem Gegenwert in anderen Währungen). Die Rabatte staffeln sich progressiv je nach Höhe des monatlichen Überweisungsvolumens
OFX
OFX ist ebenfalls ein beliebter Anbieter für Auslandsüberweisungen. Das Besondere bei OFX: Es gibt keine Überweisungsgebühren. Stattdessen macht OFX seinen Gewinn durch den Wechselkurs, hierbei gilt: Je höher der Überweisungsbetrag, desto besser der Wechselkurs.
Bei OFX werden die Transaktionen alle per Überweisung verschickt und auch das Geld über diese Methode eingezahlt. Dadurch ist die Bearbeitungszeit etwas länger, da erst der Geldeingang auf dem Konto von OFX abgewartet werden muss.
Currencies Direct
Currencies Direct bietet gebührenfreie Überweisungen für größere Beträge an, verdient jedoch am Wechselkurs. Currencies Direct setzt kein Überweisungslimit, sondern du kannst im Prinzip so viel überweisen, wie die Empfängerbank zulässt.
Wie auch die beiden anderen Anbieter hat Currencies Direct eine Lizenz für seine Geschäfte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), in diesem Fall herausgegeben von der Bank of Spain. Den Kundenservice erreichst du per E-Mail oder Telefon.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Hohe Beträge nach Deutschland überweisen
Nachfolgend eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit du die Überweisung von hohen Beträgen aus dem Hausverkauf bestmöglich durchführen kannst:
Vor dem Verkauf:
Vor dem Verkauf deines Hauses ist es am wichtigsten, dass du die Weichen für eine reibungslose Überweisung stellst. Deshalb liegt hier das Augenmerk auf guter Vorbereitung. Das bedeutet im Klartext:
Eröffne die notwendigen Konten: Falls du noch kein Konto in dem Land besitzt, wo du das Haus verkaufst, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, eines zu eröffnen.Gleiches gilt für den Geldtransferdienstleister. Möchtest du Wise für deine Überweisung verwenden, so eröffne schon jetzt das Konto. Bonuspunkt: Bei Wise kannst du lokale Bankdaten für 8+ Währungen erhalten und benötigst somit eventuell kein Konto in dem Land des Hausverkaufs.
Bereite die Dokumente vor: Der Erlös aus einem Hausverkauf sind meist mehrere Zehntausende oder eher Hunderttausende Euro. Wenn diese unangekündigt auf ein Konto eingehen, sind Nachfragen garantiert.Kümmere dich deshalb von Anfang an um alle notwendigen Dokumente, bewahre Belege, Rechnungen, Notarschriftstücke und den Kaufvertrag auf. So kannst du beweisen, dass das Geld dir gehört und aus legitimen Quellen stammt.
Den zeitlichen Ablauf nachvollziehen: Der Verkauf eines Hauses erfordert Zeit und auch die Einzahlung der Gelder sowie die Überweisung nach Deutschland. Wenn du dich im Vorhinein darüber informierst, wie lange die Prozesse üblicherweise dauern – und noch ein paar Tage bzw. Wochen draufschlägst – bist du beim Ganzen gelassener.
Während des Verkaufs:
Den Verkauf bzw. die Überweisung überwachen: Sei während der Zahlungsformalitäten akribisch und achte darauf, dass alle Angaben über Konto und Empfänger korrekt sind. Bei solch hohen Beträgen sollte nichts schiefgehen.Zum einen musst du den Moment abwarten, bis das Geld vom Verkauf bei dir eingeht und ein anderes Mal, bis das Geld dann in Deutschland ist. Nutzt du Wise kannst du jederzeit genau nachprüfen, in welchem Schritt sich dein Geld gerade befindet.
Nach dem Verkauf:
Steuern im Blick behalten: In den meisten Ländern ist das Geld aus einem Immobilienverkauf steuerbares Einkommen, das du in irgendeiner Form versteuern musst. Befrage hierzu am besten einen Steuerberater – sowohl im Aus- als auch in Deutschland – um später keinen Stress mit den Finanzämtern zu bekommen.
Allgemeine steuerliche Aspekte
Wie bereits erwähnt, fallen bei einem Immobilienverkauf häufig Steuern an. Ob dies auch in deinem Fall so ist und wie hoch diese sind, darüber geben die Websites der Finanzbehörden und Steuerberater Aufschluss.
Musst du nach einem Immobilienverkauf im Ausland Steuern zahlen in Deutschland? Das hängt ganz von dem Doppelbesteuerungsabkommen ab und wie hoch die Steuer im Ausland war.
Steuern im Ausland zahlen
Für Immobilien fällt die Steuer oft in dem Land an, in dem die Immobilien steht. Hier gibt es natürlich auch Ausnahmen, etwa in Deutschland, wo du nach 10 Jahren eine privat besessene Immobilie steuerfrei veräußern kannst.
Falls du Steuern im Ausland zahlen musst, ist die nächste Frage, ob diese auch in Deutschland anfallen. Die erwähnten Doppelbesteuerungsabkommen legen fest, wie Deutschland und das jeweilige Ausland zusammenarbeiten, um die doppelte Besteuerung einer Person zu vermeiden. Oftmals berechnet eines der Länder dann die Differenz.
So könnte es sein, dass im Ausland 10 % auf deinen Hausverkauf an Steuern anfallen würden und in Deutschland dafür aber ein Steuersatz von 40 % vorgesehen wäre. Dann zahlst du im Ausland die 10 % und in Deutschland 30 %, sodass du insgesamt auf 40 % kommst.
Tipps für die Überweisung von hohen Beträgen
Es gibt einige Tipps, mit denen du bei der Überweisung von hohen Beträgen das Maximum herausholen kannst. Nachfolgend 5 Denkanstöße:
Bemerke versteckte Gebühren bei Auslandsüberweisungen: Wie eingangs erwähnt, steckt der Teufel meist im Detail bzw. im Wechselkurs. Eine Bank oder ein Anbieter hat möglicherweise geringe oder gar keine Überweisungsgebühren, berechnet aber einen Aufschlag von 1 - 5 % auf den Wechselkurs, wodurch du schlussendlich doch wieder drauf zahlst.
Halte den Wechselkurs im Auge: Der Wechselkurs eine Währungspaars unterliegt ständigen Schwankungen. Es lohnt sich deshalb, das Geld nicht sofort zu überweisen, wenn du es vom Verkauf erhältst, sondern eventuell abzuwarten, bis der Kurs besser ist.
Stelle einen Kursalarm ein: Mit Wise kannst du dir einen Wechselkursalarm einstellen, der dich benachrichtigt, wenn der Wechselkurs den gewünschten Wert erreicht. Du kannst im Wise Konto sogar automatische Wechsel festlegen, wenn der Wunschkurs erreicht ist.
Mehrere Überweisungen vs. Einmalüberweisung: Ob du das Geld in mehreren Tranchen oder in einer überweist, hängt unter anderem davon ab, ob du es sofort benötigst und wie der Wechselkurs steht.Natürlich ist es rechnerisch immer besser, alles auf einmal bei einem guten Kurs zu überweisen – zumal die anteiligen Gebühren dann meist geringer sind. Doch wenn du das Geld benötigst und der Kurs schlecht ist, ist eine Aufteilung auf mehrere Transaktionen oftmals besser.
Belege für die Steuer aufbewahren: Haben ist im Kontext der Steuererklärung besser als Brauchen und so ist es empfehlenswert, alle Belege, Überweisungsbestätigungen und Kostenausweisungen aufzubewahren. So kannst du nachweisen, wie viel Geld du tatsächlich erhalten und überwiesen hast.
Meldepflicht bei Auslandsüberweisungen
Gemäß der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) gibt es eine Meldepflicht bei Auslandsüberweisungen. Früher lag die Grenze dafür bei 12.500 Euro, heutzutage liegt sie bei 50.000 Euro pro Transaktion. Sie dient statistischen Erfassungen für den Geldverkehr.
Als Privatperson kann man diese Meldung aus dem deutschen Festnetz unter der (0800) 1234-111 bei der Bundesbank tätigen.
Überweist man jedoch lediglich Geld von und an sich selbst, so ist keine Meldung notwendig.
Fazit
Wenn du dein Haus im Ausland verkauft hast und Geld nach Deutschland überweisen möchtest, gibt es einiges dabei zu beachten.
Wichtig ist es, dass du dir im Voraus schon einen Plan erstellen, welche Kosten ca. auf dich zukommen, wo du Steuern zahlen musst, wie lange der Verkauf dauert und auch die Überweisung nach Deutschland. Steuerberater können bei den rechtlichen Fragen hilfreich sein.
Im Gegensatz zu Banken können Anbieter wie Wise oder OFX eine gute Lösung sein, um dein Geld schnell nach Deutschland zu bringen und dabei möglichst viel davon zu behalten und nicht an (versteckte) Gebühren zu verlieren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie viel Geld darf man aus dem Ausland nach Deutschland überweisen?
Es gibt keinen Maximalbetrag für Überweisungen aus dem Ausland nach Deutschland. Wichtig ist nur, dass du, bei Geldempfang von Dritten, die AWV-Meldepflicht bei Überweisungen über 50.000 Euro beachtest.
Sind Überweisungen aus dem Ausland steuerpflichtig?
Eine Überweisung aus dem Ausland an sich ist noch nicht steuerpflichtig. Es hängt ganz davon ab, warum diese Überweisung zustande kam, um ob es sich dabei um eine steuerbare Einnahme handelt. Im Zweifelsfall kann dir hierbei ein Steuerberater weiterhelfen.
Gibt es eine Meldepflicht beim Finanzamt für Geld aus dem Ausland?
Es gibt keine Meldepflicht beim Finanzamt für Geld aus dem Ausland, lediglich bei der Bundesbank gemäß der Außenwirtschaftsverordnung. Für statistische Zwecke sind hier Überweisungen über 50.000 Euro meldepflichtig, zum Beispiel via Telefon aus dem deutschen Festnetz.
Was passiert, wenn ich meine Überweisung aus dem Ausland nicht melde?
Unterliegt deine Überweisung der AWV-Meldepflicht – Guthabenverschiebungen von eigenen Konten zählen nicht dazu – und du gehst der Pflicht nicht nach, kann es im schlimmsten Fall zu Bußgeldstrafen von bis zu 30.000 Euro kommen.
Was ist die günstigste Methode, um den Erlös aus einem Hausverkauf im Ausland nach Deutschland zu senden?
Die günstigste Methode ist meist ein spezialisierter internationaler Geldtransferdienstleister wie Wise, bei dem du den Devisenmittelkurs erhältst und nur eine geringe, transparente Gebühr zahlst. Damit schneidest du in der Regel besser ab als bei einer Bank, die zusätzlich zu den Gebühren einen Wechselkursaufschlag berechnet.