Haus in Norwegen kaufen: Der komplette Ratgeber 2025
Träumst du von deinem eigenen Haus in Norwegen? Von verschneiten Winterabenden vor dem Kamin oder endlosen Sommertagen am Fjord? Ein Haus in Norwegen zu kaufen ist für viele Deutsche ein verlockender Gedanke – und tatsächlich auch absolut machbar. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du für deinen Hauskauf in Norwegen wissen musst: von rechtlichen Voraussetzungen über die besten Regionen für dein neues Zuhause bis hin zu Tipps zum Sparen bei Auslandsüberweisungen.
💡 Das Wichtigste in Kürze
- EU-Bürger können uneingeschränkt Immobilien Kaufen
- D-Nummer erforderlich (vergleichbar mit Steuer-ID)
- Gleiche Rechte wie norwegische Käufer
- Hohe Preise in den Städten, günstig im Inland
- Boplikt (Wohnpflicht) in manchen Regionen beachten
- Digitales Bieterverfahren üblich
- Strenge Kreditvergaberichtlinien
- Günstig Geld nach Norwegen überweisen mit Anbietern wie Wise & OFX
Haus in Norwegen kaufen als Deutscher - Ist das möglich?
Gute Nachrichten für alle, die ein Haus in Norwegen kaufen möchten: Deutscher StaatsbürgerInnen können ohne besondere Einschränkungen eine Immobilie in Norwegen erwerben. Du genießt also die gleichen Rechte wie norwegische KäuferInnen. Besonders interessant ist diese Option auch für Rentner, die ihren Lebensabend in Skandinavien verbringen möchten.
💡 Tipp: Dasselbe gilt auch für Deutsche, die ein Haus in Schweden kaufen möchten.
Voraussetzungen für den Hauskauf in Norwegen
Auch wenn der Hauskauf in Norwegen für Deutsche durchaus möglich ist, gibt es einige wichtige Voraussetzungen zu beachten. Das Herzstück deiner Vorbereitungen ist eine solide Finanzierung mit einer ausreichenden Eigenkapitalquote von mindestens 15%, besser noch 25%.
Zu den erforderlichen Dokumenten gehören dein Personalausweis oder Reisepass, Einkommensnachweise der letzten drei Jahre, Vermögensnachweise und eine norwegische D-Nummer (vergleichbar mit der deutschen Steuer-ID – mehr dazu später).
☝️ Ein wichtiger Tipp
Lass alle wichtigen Dokumente bereits in Deutschland beglaubigt übersetzen - das spart Zeit und Nerven im weiteren Prozess.
Haus in Norwegen kaufen: Schritt-für-Schritt Anleitung
Ein Haus im Ausland zu kaufen kann ganz schön nervenaufreibend sein – gerade wegen der Sprachbarriere. Doch wenn du bereits weißt, wie der Prozess abläuft und was auf dich zukommt, kannst du das Ganze gelassener angehen. Denn beim Hauskauf in Norwegen gibt es einige Besonderheiten, die anders sind als bei uns in Deutschland. Hier alle Schritte im Überblick:
Schritt 1: Die digitale Immobiliensuche
In Norwegen ist die Immobiliensuche angenehm modern und digital organisiert. Deine erste Anlaufstelle sind Online-Portale für Immobilien, auf denen du detaillierte Informationen zu jedem Objekt findest – von Grundrissen über Energieausweise bis hin zu professionellen Fotos.
Schritt 2: Die Besichtigung (visning)
Wenn du ein passendes Haus gefunden hast, geht es an die Besichtigung. Hier unterscheidet sich Norwegen von Deutschland: In der Immobilienanzeige findest du bereits die Besichtigungstermine als Open House. Du wählst einfach einen passenden Termin und meldest dich per E-Mail beim Makler an. Bei der Besichtigung selbst kannst du dir alle Zeit nehmen, die du brauchst.
Schritt 3: Der Zustandsbericht (salgsoppgave)
Lass dich nicht zu sehr von deinem Traumhaus blenden, sondern beachte den salgsoppgave, den Zustandsbericht. Dieser detaillierte Bericht enthält alle wichtigen Informationen über die Immobilie und steht meist direkt als PDF in der Online-Anzeige zur Verfügung. Nimm dir Zeit, ihn gründlich zu studieren und stelle dem Makler viele Fragen.
Schritt 4: Das digitale Bieterverfahren
In Norwegen läuft der Hauskauf über ein transparentes und gut organisiertes Bieterverfahren ab. Nachdem du dein Interesse bekundet hast, erhältst du vom Makler SMS-Updates über aktuelle Gebote. Das mag zunächst ungewohnt erscheinen, ist aber sehr effizient. In der SMS siehst du außerdem, wie lange du Zeit hast, auf den aktuellen Preis zu bieten.
Ein wichtiger Tipp: Setze dir vor Beginn der Bietrunde eine absolute Preisobergrenze. Dein Gebot ist auch per SMS rechtlich bindend – lass dich also nicht zu unbedachten Geboten verleiten.
Schritt 5: Die Zahlungsabwicklung
Der letzte große Schritt zu deinem Traumhaus in Norwegen ist die Zahlungsabwicklung. Da Norwegen seine eigene Währung hat, die Norwegische Krone (NOK), spielt hier der Geldtransfer eine besonders wichtige Rolle. Traditionelle Banken berechnen oft hohe Gebühren für internationale Überweisungen und verwenden dabei meist ungünstige Wechselkurse – bei einem Hauskauf kann das schnell mehrere tausend Euro Mehrkosten bedeuten.
Deshalb solltest du auf Alternativen wie Wise setzen:
Du erhältst den realen Marktwechselkurs ohne versteckte Aufschläge
Die Gebühren sind transparent und meist niedriger als bei traditionellen Banken
Der Transfer ist sicher und schnell
Bei größeren Summen, wie sie beim Hauskauf anfallen, gewährt Wise automatisch einen Rabatt, was die Überweisungskosten weiter senkt
Der praktische Ablauf gestaltet sich dabei so: Nach erfolgreicher Einigung im Bieterverfahren wird ein Kaufvertrag aufgesetzt. Die Zahlung erfolgt dann über ein norwegisches Treuhandkonto des Maklers. Du überweist den Kaufpreis von deinem deutschen Konto über Wise auf dieses Konto. Sobald der Betrag eingegangen ist und alle Formalitäten erfüllt sind, kann die Immobilie im norwegischen Grundbuch (grunnbok) auf dich umgeschrieben werden.
Kosten beim Hauskauf in Norwegen
Wenn du ein Haus in Norwegen kaufen möchtest, solltest du die Gesamtkosten genau im Blick haben. Die Immobilienpreise variieren stark je nach Region und Art der Immobilie. Die Preise für Ferienhäuser (auf Norwegisch Hytte) liegen oft deutlich unter denen für Hauptwohnsitze, besonders wenn sie etwas abgelegener sind. Allerdings ist es rechtlich gesehen nicht möglich, dauerhaft in Hytten zu leben.
Hier ein Überblick über die durchschnittlichen Quadratmeterpreise:¹
Provinz | Preis in NOK | Preis in EUR |
---|---|---|
Viken | 43.321 | 4.014 |
Oslo | 73.788 | 6.836 |
Innlandet | 29.479 | 2.731 |
Vestfold og Telemark | 29.507 | 2.734 |
Agder | 25.155 | 2.331 |
Rogaland | 30.808 | 2.853 |
Vestland | 34.141 | 3.163 |
Møre og Romsdal | 26.976 | 2.499 |
Trøndelag | 35.472 | 3.288 |
Nordland | 30.822 | 2.855 |
Troms og Finnmark | 37.047 | 3.433 |
Einmalige Kosten beim Hauskauf in Norwegen
Beim Hauskauf in Norwegen kommen neben dem Kaufpreis jedoch auch einige einmalige Kosten auf dich zu, die du in deine Finanzplanung einbeziehen solltest.
Bei den Nebenkosten gibt es einige positive Überraschungen für deutsche Käufer: Die Maklerprovision wird vom Verkäufer übernommen und die Grunderwerbsteuer beträgt in Norwegen nur 2,5% – deutlich weniger als in Deutschland. Auch die Notarkosten fallen niedriger aus, da in Norwegen viele Prozesse digitalisiert sind.
Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Nebenkosten bei circa 12% liegen, kannst du in Norwegen mit nur 3-4% rechnen:²
Grunderwerbsteuer: 2,5% des Kaufpreises
Grundbucheintrag: 585 NOK (ca. 50 EUR, Wechselkurs vom 03.02.2025)
Grundschuld: 585 NOK (ca. 50 EUR, Wechselkurs vom 03.02.2025)
Internationale Überweisungsgebühren: Diese können bei klassischen Banken hoch ausfallen, lassen sich aber durch Anbieter wie Wise und OFX deutlich reduzieren
Laufende Kosten für Hausbesitzer in Norwegen
Als HausbesitzerIn in Norwegen erwarten dich regelmäßige Ausgaben, die sich teilweise von deutschen Verhältnissen unterscheiden. Besonders die Witterungsbedingungen spielen eine wichtige Rolle bei den laufenden Kosten. Hier ist eine Übersicht der wichtigsten regelmäßigen Ausgaben:
Grundsteuer (eiendomsskatt): 0-0,7% des Immobilienwerts pro Jahr, abhängig von der Kommune¹
Gebäudeversicherung: nicht notwendig, aber empfohlen wegen extremerer Wetterbedingungen
Stromkosten
Winterservice wie Schneeräumung
Instandhaltung
Müllabfuhr und Wasserversorgung
Tipp: Viele dieser Kosten lassen sich durch Zusammenarbeit mit Nachbarn (besonders bei Winterdienst und Gartenarbeiten) deutlich reduzieren.
Mit Wise bekommst du ein Multiwährungskonto, mit dem du Währungen zum echten Wechselkurs tauschen und lokal bezahlen kannst – ohne versteckte Gebühren. Ob für laufende Kosten deines Ferienhauses oder den nächsten Restaurantbesuch: Du zahlst immer fair und transparent.
Auch OFX ist eine gute Alternative. Der Anbieter ist auf größere Geldüberweisungen spezialisiert, sodass du nicht nur beim Hauskauf sparen, sondern auch regelmäßige Überweisungen für Nebenkosten deines Zweitwohnsitzes kosteneffizient abwickeln kannst.
Günstige Regionen für den Hauskauf in Norwegen
Die Immobilienpreise in Norwegen folgen einem klaren geografischen Muster, das dir bei der Suche nach einem erschwinglichen Haus helfen kann. Die günstigsten Regionen findest du typischerweise im Landesinneren und in den nördlichen Gebieten.
In Innlandet, der Region zwischen Oslo und Trondheim, beginnen die Preise für ein traditionelles Holzhaus mit Grundstück bereits bei etwa 200.000 Euro. Der Grund für die günstigen Preise liegt in der geringeren Bevölkerungsdichte und der größeren Entfernung zu den wirtschaftlichen Zentren.
Auch Nordland, die Region um Bodø, bietet erstaunlich günstige Möglichkeiten für Hauskäufer. Ein typisches Einfamilienhaus ist hier ab 250.000 Euro zu haben. Die spektakuläre Landschaft und die Chance, Nordlichter vom eigenen Garten aus zu beobachten, machen diese Region besonders für Naturliebhaber interessant. Die niedrigeren Preise erklären sich durch das rauere Klima und die längeren Anfahrtswege zu größeren Städten.
Zum Vergleich: In den teuersten Regionen wie Oslo, Bergen oder Stavanger musst du für ein vergleichbares Haus mit dem drei- bis vierfachen Preis rechnen. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Oslo kostet etwa 800.000 Euro, in den beliebten Vororten sogar noch mehr.
Einflussfaktoren auf Hauspreise
Die norwegischen Hauspreise werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die du bei deiner Kaufentscheidung berücksichtigen solltest. Der wichtigste Faktor ist die Infrastruktur: Je besser die Anbindung an größere Städte und je umfangreicher das Angebot an Schulen, Geschäften und medizinischer Versorgung, desto höher sind die Preise.
Ein Haus in einer abgelegenen Gegend kann zwar günstiger sein, bedeutet aber oft längere Wege im Alltag oder eine beschwerliche Anreise im Falle eines Ferienhauses.
Auch die Qualität der Bausubstanz spielt in Norwegen eine besonders wichtige Rolle für den Immobilienpreis: Moderne, energieeffiziente Häuser mit guter Isolierung sind natürlich deutlich teurer als ältere Gebäude. Ein gut isoliertes Haus spart allerdings langfristig Heizkosten und sorgt für mehr Komfort während des norwegischen Winters, was du in deine Kalkulation einbeziehen solltest.
Haus als Investment in Norwegen – lohnt sich das?
Die Frage nach der Rentabilität eines Hauskaufs in Norwegen lässt sich nicht pauschal beantworten, denn dabei handelt es sich um eine individuelle Entscheidung.
Klar ist jedoch, dass sich der norwegische Immobilienmarkt durch seine bemerkenswerte Stabilität auszeichnet, die sich aus der soliden Wirtschaft des Landes und der strengen Regulierung des Bankensektors ergibt. Besonders in den Tourismusregionen rund um die Fjorde und in den Skigebieten bieten sich interessante Möglichkeiten für Ferienvermietung, mit der du ein lohnendes passives Einkommen erzielen kannst.
Allerdings bringt ein Investment in norwegische Immobilien auch besondere Herausforderungen mit sich. Die Währungsschwankungen zwischen dem Euro und der Norwegischen Krone können deine Rendite erheblich beeinflussen.
Allerdings helfen dir Tools wie das Multi-Währungs-Konto von Wise dabei, Währungsrisiken durch günstige Wechselkurse und flexible Überweisungszeiten zu minimieren.
Vor- und Nachteile beim Hauskauf in Norwegen
Der Hauskauf in Norwegen hat zweifelsohne viele Vorteile, aber du solltest dir auch über die potentiellen Nachteile im Klaren sein, bevor du deine Entscheidung triffst:
Vorteile ✅ | Nachteile ❌ |
---|---|
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Mieten oder Kaufen in Norwegen?
Wenn man die Miet- und Kaufpreise vergleicht, stellt sich die Frage: Ist es nicht vielleicht eine bessere Idee, ein Haus in Norwegen zu mieten?
Auch diese Frage kann man pauschal nicht beantworten. Die Entscheidung zwischen Mieten und Kaufen hängt vor allem von deinen langfristigen Plänen ab. Für einen Aufenthalt von wenigen Jahren ist Mieten oft die bessere Wahl – vor allem, wenn du nach Norwegen auswandern möchtest.
Bei längerfristiger Perspektive spricht dagegen vieles für den Kauf. Die norwegischen Immobilienpreise zeigen historisch eine stabile Entwicklung. Besonders interessant ist der Kauf für RentnerInnen, die ihren Lebensabend in Norwegen verbringen möchten. Sie profitieren von der hohen Lebensqualität und dem gut ausgebauten Gesundheitssystem.
Auch wenn du deinen Urlaub schon seit Jahren in Norwegen verbringst und Geld sparen möchtest, könnte sich der Kauf eines Ferienhauses lohnen – denn so hast du ein sicheres Refugium in Skandinavien und musst dir keine Gedanken über Buchungen und steigende Preise machen. Beachte allerdings, dass sogenannte Hytten in vielen Regionen nicht zum dauerhaften Wohnen geeignet sind. Dein Feriendomizil zu einem Hauptwohnsitz umzuwandeln ist in diesem Fall also nicht möglich.
Der norwegische Immobilienmarkt
Der norwegische Immobilienmarkt hat in den letzten Jahren eine interessante Entwicklung durchgemacht. Zwischen 2000 und 2023 sind die Hauspreise in Norwegen um beeindruckende 300% (bzw. 99%, wenn man die Inflation mit einberechnet) gestiegen – ein Zeichen für die langfristige Wertstabilität norwegischer Immobilien. Besonders in Oslo fiel der Anstieg mit 250% (bzw. 127% mit Inflation) deutlich aus.³
In jüngster Zeit zeigt sich der Markt allerdings verhaltener: 2024 verzeichnet der landesweite Hauspreisindex nur noch ein moderates Wachstum von 1,51%. Die Hauptgründe dafür sind…
Steigende Zinsen
Strengere Konditionen bei der Kreditvergabe durch norwegische Banken
Rückgang der Bautätigkeit: Die Zahl der Neubauprojekte ist 2024 um 7,6% gesunken
Regional stark unterschiedliche Beliebtheit
Ein Kriterium, was dich als potentielle KäuferIn interessieren wird, ist, dass die norwegische Regierung den Markt stark reguliert, was für zusätzliche Stabilität sorgt. Das geht für dich mit hohen Anforderungen an Eigenkapital und Kreditwürdigkeit einher, verhindert allerdings auch spekulative Blasen.
Alles in allem ist der norwegische Immobilienmarkt weniger dynamisch als in vielen anderen europäischen Ländern, dafür aber auch sicherer für alle, die langfristig orientiert sind.
Norwegen Hauskauf Finanzierung: So gelingt es
Die Finanzierung eines Hauskaufs in Norwegen erfordert gute Vorbereitung, denn norwegische Makler nehmen die Finanzierungsprüfung sehr ernst. Eine solide Finanzierung nachzuweisen ist besonders wichtig, wenn du davon träumst, ein Haus in Norwegen zu kaufen – denn leider wird hier einiges erwartet.
Selbst wenn du eine Zusage beim Bieterverfahren bekommst, gelingt der Hauskauf nur unter folgenden Voraussetzungen:
Die Finanzierungszusage deiner Bank muss wasserdicht sein
Eigenkapital sollte nachweisbar zur Verfügung stehen
Die laufenden Kosten müssen abgedeckt sein
Eine norwegische Bank als Partner kann von Vorteil sein
Wir empfehlen dir daher, deine Finanzierungsunterlagen gründlich vorzubereiten und sie gegebenenfalls von einem Fachmann prüfen zu lassen. Je attraktiver die Immobilie ist, desto genauer schauen norwegische Verkäufer auf deine Finanzierung.
Wie bekomme ich einen Kredit für den Hauskauf?
Prinzipiell gilt: Je höher deine Eigenkapitalquote (idealerweise mindestens 25%), desto eher bekommst du ein Darlehen bei einer norwegischen Bank. Beträgt dein Eigenkapital 15-25%, musst du zwar mit höheren Zinsen rechnen, hast aber dennoch eine Chance. Bei einem geringeren Eigenkapital wird es allerdings schwer.⁴
Für die Kreditbeantragung brauchst du neben der sogenannten D-Nummer vor allem lückenlose Einkommensnachweise der letzten drei Jahre und eine detaillierte Vermögensaufstellung. Ein bestehender Arbeitsvertrag, eine Einstellungszusage oder ein fester Wohnsitz in Norwegen sind zwar nicht zwingend erforderlich, erhöhen aber deine Chancen deutlich. Plane für den gesamten Prozess etwa 3-6 Monate ein und kontaktiere die Banken frühzeitig.
Alternativ kannst du auch über deutsche Banken mit Norwegen-Expertise eine Finanzierung erwägen oder eine Kombination aus deutschem und norwegischem Kredit prüfen.
👉 Haus in Norwegen kaufen als Ausländer: Das gilt es zu beachten
Der norwegische Immobilienmarkt bietet einige spannende Besonderheiten, die du als potentielleR KäuferIn aus Deutschland kennen solltest. Lass uns die wichtigsten Punkte genauer anschauen:
Die D-Nummer: dein Schlüssel zum norwegischen System
Die D-Nummer bestätigt, dass du im norwegischen System durch eine vorübergehende Verbindung zu Norwegen existierst. Wenn du dich länger als 6 Monate in Norwegen aufhältst, bekommst du stattdessen eine nationale Identifikationsnummer.⁵ Als EU-BürgerIn hast du zwar grundsätzlich das Recht, in Norwegen ein Haus zu kaufen, aber ohne D-Nummer wird es in der Praxis schwierig. Beantrage die Nummer also rechtzeitig im Voraus.
Die Wohnpflicht (Boplikt)
Eine norwegische Besonderheit ist die sogenannte Boplikt – die Wohnpflicht, die bei vielen Immobilien in Norwegen entsteht. Denk dabei an eine Art Nutzungsvereinbarung: In manchen Regionen darfst du Häuser nicht einfach als Feriendomizil oder Investment nutzen, sondern musst sie dauerhaft bewohnen.
Das klingt zunächst streng, hat aber einen guten Grund: Norwegen möchte lebendige Gemeinden erhalten und verhindern, dass ganze Ortschaften zu reinen Feriendörfern werden. Die Regelungen unterscheiden sich von Region zu Region – lass dich hier am besten von einem lokalen Experten beraten.
Das transparente Grundbuchsystem
Das norwegische Grundbuchsystem (Grunnbok) ist vorbildlich transparent und digital organisiert. Hier findest du alle wichtigen Informationen über die Immobilie: Eigentumsrechte, mögliche Belastungen oder Einschränkungen. Der Zugriff auf diese Daten ist einfach und direkt – ein großer Vorteil gegenüber manch komplizierteren Systemen in anderen Ländern.
Immobiliensuche in Norwegen
Die Suche nach deinem Traumhaus in Norwegen kannst du sehr effektiv online starten. Anders als in Deutschland läuft hier fast der gesamte Immobilienmarkt digital ab – lästige Terminvereinbarungen sind dank Open House Besichtigungen auch nicht notwendig.
Der wichtigste erste Anlaufpunkt ist für die meisten KäuferInnen das Portal Finn.no, das praktisch alle zum Verkauf stehenden Immobilien in Norwegen listet. Die Sprachbarriere kann überfordernd sein, auf folgende Angaben solltest du jedoch besonderen Wert legen:
Prisantydning (Preisvorstellung): Der Startpreis für Verhandlungen
Fellesutgifter: Gemeinschaftskosten bei Wohnungen
Tomteareal: Grundstücksgröße
Primærrom: Wohnfläche
Bruttoareal: Gesamtfläche
Immobilienportale oder Makler: Was ist besser?
Im Gegensatz zu Deutschland stellt sich diese Frage in Norwegen nicht – denn hier übernimmt der Verkäufer die Kosten für den Makler. Eine Kombination aus der Suche auf Online-Portalen und der Abwicklung über einen lokalen Makler ist daher der beste Weg.
Portale | Makler |
---|---|
✅Guter Marktüberblick ✅Erste Preiseinschätzung ✅Einfacher Regionenvergleich ❌Keine persönliche Beratung ❌Sprachbarriere bei Details | ✅Rechtssichere Abwicklung ✅Sichere Verhandlungsführung ✅Lokales Marktwissen ✅ Provision wird vom Verkäufer übernommen ❌Oftmals Kommunikation nur auf Norwegisch |
Norwegische Immobilienportale
Auf diesen Portalen könntest du dein Traumhaus in Norwegen finden:
FINN.no: Das wichtigste Portal Norwegens mit einer umfangreichen Auswahl und detaillierten Filtermöglichkeiten
Eiendomsmegler1.no: Portal einer großen Maklerkette mit professionellen Objektpräsentationen
Deutsche Portale für Ferienhäuser in Norwegen
In deutschen Portalen ist die Auswahl zwar gering, dennoch könnte sich ein Blick auf folgende Websites lohnen:
Große norwegische Maklerunternehmen
Wie bereits erwähnt, beauftragt der Verkäufer in Norwegen den Makler, du hast also keine Wahl, musst aber dafür auch keine Provision bezahlen. Doch keine Sorge – die meisten norwegischen Makler sind Mitglied im Maklerverband NEF (Norges Eiendomsmeglerforbund), was für hohe Qualitätsstandards und Seriosität steht.
Fazit
Der Traum vom eigenen Haus in Norwegen ist definitiv erreichbar. Besonders hilfreich ist die große Transparenz des norwegischen Immobilienmarktes, was es deutschen KäuferInnen viel einfacher macht.
Natürlich gibt es einige Herausforderungen zu meistern – von der Währungsumrechnung bis zur Winterfestigkeit deines neuen Zuhauses. Aber mit guter Vorbereitung und den richtigen Partnern an deiner Seite steht deinem norwegischen Eigenheim nichts im Wege. Besonders beim internationalen Geldtransfer kannst du mit Anbietern wie Wise oder OFX clever sparen – das Geld ist dann besser in deine neue Sauna oder den Wintergarten investiert!
💡 Nicht überzeugt von Norwegen?
FAQ zum Hauskauf in Norwegen
Das kommt auf deine generelle finanzielle Lage an. Norwegische Banken verlangen mindestens 15% Eigenkapital, besser stehen deine Chancen jedoch mit 25%.
Die politische und wirtschaftliche Stabilität sowie die hohe Rechtssicherheit sprechen für das Auswandern nach Norwegen. Wenn du gerne in Norwegen Urlaub machst, könnte sich aber auch ein Ferienhaus für dich eignen.
In den Großstädten wie Oslo liegen die Preise deutlich über dem europäischen Durchschnitt. In ländlichen Regionen findest du aber durchaus erschwingliche Objekte, musst jedoch mit weniger Infrastruktur rechnen.
Als pensionierteR EU-BürgerIn kannst du dich problemlos in Norwegen niederlassen. Du musst lediglich ausreichende finanzielle Mittel und eine Krankenversicherung nachweisen.
Oslo und Bergen sind bei Stadtliebhabern gefragt, die Fjordregion für Naturfreunde. Für Ferienhäuser sind besonders die Skigebiete im Inland und die Küstenregionen beliebt.
Ja, die Vermietung ist ohne spezielle Genehmigung möglich – allerdings nur, wenn das Haus nicht der Wohnpflicht (Boplikt) unterliegt. In touristischen Regionen kannst du durch Vermietung in der Hochsaison gute Zusatzeinnahmen erzielen.