Auslandsüberweisungen mit Barclays
Dank der immer weiter voranschreitenden Globalisierung werden auch Geldtransfers ins Ausland immer häufiger. Während das früher noch umständlich war, ist der Prozess heutzutage ziemlich einfach – das heißt allerdings nicht, dass Auslandsüberweisungen zwingend günstig sein müssen.
Als fünftgrößte Bank in Europa ist Barclays eine der beliebtesten Banken bei internationalen Kundinnen und Kunden. Wenn du zu den NutzerInnen der britischen Bank gehörst und mit Barclays Geld ins Ausland senden möchtest, bist du hier richtig. Wir erklären dir alles, was du zum Thema Barclays Überweisung, Kosten und Dauer wissen musst.
Barclays Überweisung: Vergleich des Barclays International Transfer
Anbieter | Kosten bei einer Überweisung von 5.000 GBP in die USA (Stand 28.11.22) | Dauer |
Barclays | 7 GBP + Wechselkursaufschläge | Bis zu 1 Werktag |
HSBC | 5 GBP + Wechselkursaufschläge | Bis zu 4 Werktage |
Wise | 22,15 GBP | Bis zu 2 Werktage |
Currency Fair | 3,34 GBP | Bis zu 4 Werktage |
OFX | 0 GBP | Bis zu 2 Werktage |
Wie du siehst, ist Barclays nicht der günstigste Weg, Geld ins Ausland zu senden. Anbieter wie Currency Fair oder OFX bieten dir dafür deutlich günstigere Gebühren.
Barclays Überweisung Kosten
Bei einer Überweisung ins Ausland spielen neben der Dauer natürlich auch die Kosten eine große Rolle – leider sind diese bei den meisten Banken nicht gerade transparent.
Bei einem internationalen Geldtransfer mit Barclays kommt es vor allem darauf an, wohin und auf welchem Weg du Geld senden möchtest. Während Überweisungen innerhalb des SEPA-Raums und des Europäischen Wirtschaftsraums kostenlos sind, berechnet Barclays für Überweisungen in anderen Währungen oder außerhalb Europas Gebühren.¹
Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn selbst wenn Barclays angibt, dass die Bank keine Überweisungsgebühr verlangt, gibt es dennoch die sogenannte „overseas delivery charge„.²
Die Höhe dieser Gebühr kommt ganz auf das Zielland deines Geldtransfers an und wird je nach Gebührenoption entweder vom Auftraggeber oder Empfänger übernommen oder zwischen beiden Parteien geteilt.
Außerdem können weitere Gebühren erhoben werden, da deine Überweisung auf dem Weg ins Zielland oftmals von mehreren Banken bearbeitet wird. Jede dieser Banken kann etwas für diese Bearbeitung verlangen – je nachdem, welche Gebührenoption (OUR, BEN, SHA) du gewählt hast, werden entweder dir oder dem Empfänger diese Gebühren berechnet oder vom Überweisungsbetrag abgezogen.
Auch die Art, wie du deine Barclays Überweisung in Auftrag gibst, macht einen großen Unterschied. Prinzipiell solltest du immer per Online Banking oder App überweisen, da hier die Kosten am geringsten sind. Denn tätigst du deinen internationalen Geldtransfer per Telefon oder in einer Barclays Filiale vor Ort, kann es schnell teuer werden:
Art des Auftrags | Überweisungsgebühren bei Barclays¹ |
---|---|
Online Banking | 0 GBP + weitere Gebühren je nach Zielland und Gebührenoption |
Mobile Banking App | 0 GBP + weitere Gebühren je nach Zielland und Gebührenoption |
Barclays Filiale | 25 GBP + weitere Gebühren je nach Zielland und Gebührenoption |
Telefon | 25 GBP + weitere Gebühren je nach Zielland und Gebührenoption |
Bei Barclays ist es also leider so wie bei vielen anderen Banken auch: wie viel deine Auslandsüberweisung kostet, weißt du erst, wenn es schon zu spät ist.
Doch nicht nur die Gebühren wirken sich darauf aus, wie viel Geld der Empfänger letztendlich erhält, denn auch der Wechselkurs spielt hier eine große Rolle.
Der Wechselkurs bei Barclays
Der Wechselkurs ist einer der Wege, wie Banken ihren Gewinn an Auslandsüberweisungen maximieren – dabei zahlen Kundinnen und Kunden natürlich drauf.
Woran liegt das? In der Regel nutzen die Banken zur Umrechnung zwischen Währungen nicht den offiziellen Wechselkurs, sondern einen Kurs, den sie selbst festlegen. Zum offiziellen Devisenmittelkurs kommen auch bei Barclays Aufschläge, die dich gerade bei höheren Überweisungsbeträgen tief in die Tasche greifen lassen.
In der Regel siehst du den Wechselkurs bei deiner Überweisung nicht – du kannst ihn allerdings meistens auf der Website der Bank recherchieren.³ Positiv fällt bei Barclays auf, dass du den aktuellen Wechselkurs in der Barclays App sehen kannst.
Hier ein kleiner Vergleich zum Wechselkurs bei einer Auslandsüberweisung von 5.000 GBP in die USA (Stand 28.11.2022):
Anbieter | Wechselkurs | Differenz zum offiziellen Devisenmittelkurs | Betrag |
---|---|---|---|
Barclays³ | 1 GBP = 1,1564 USD |
| ~5782 USD |
Wise | 1 GBP = 1,20490 USD | +/- 0% | ~6.006 USD |
Bei Wise würde dein Empfänger bei einer Überweisung von 5.000 GBP in die USA also ganze 224 USD mehr bekommen – Geld, das bei Barclays alleine für Wechselkursaufschläge drauf gegangen wäre.
Bevor du dich für eine Barclays Überweisung ins Ausland entscheidest, solltest du also den Barclays Wechselkurs mit dem offiziellen Devisenmittelkurs vergleichen. Denn selbst wenn andere Anbieter vielleicht ein wenig höhere Gebühren als Barclays verlangen, sparst du bei Alternativen wie Wise durch den fairen Wechselkurs unter Umständen bares Geld.
Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung mit Barclays?
Wie lange es dauert, bis deine Barclays Überweisung den Empfänger erreicht, kommt ganz auf das Zielland an. Innerhalb des SEPA-Raums ist das Geld bereits am nächsten Tag da, wenn du den Auftrag bis spätestens 15.00 Uhr erteilst.
Bei Geldtransfers außerhalb von Europa kann es deutlich länger dauern – wie lange ist davon abhängig, wieviele Banken am Transfer auf dem Weg zum Empfänger beteiligt sind.
Prinzipiell kommen internationale Überweisungen mit Barclays durchschnittlich in 1 bis 5 Werktagen im Zielland an.
Mit Barclays Geld in über 200 Länder senden
- Das Online Banking von Barclays macht es Kunden und Kundinnen weltweit möglich, schnell und einfach Geld ins Ausland zu senden
- Dank dem Barclays Mobile Banking kannst du deine Auslandsüberweisungen nicht nur in GBP, sondern auch in EUR und USD tätigen. Beachte dabei die aktuellen Barclays Wechselkurse
- Wenn du Geld übers Barclays Online Banking oder die Barclays App versendest, fallen keine Überweisungsgebühren an
- Wenn du deinen internationalen Geldtransfer per Telefon oder in einer Filiale aufgeben möchtest, kostet dich das 25,- GBP (ausgenommen SEPA-Raum)¹
Zahlungsoptionen und Gebühren im SEPA-Raum
- SEPA-Zahlungen kannst du in Länder der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) senden
- SEPA-Überweisungen in Euro können im Online Banking, in der Barclays App oder in Barclays Filialen in Auftrag gegeben werden
- Mit dem Barclays Online Banking und der App kannst du auch Geld an europäische Länder außerhalb des SEPA-Raums überweisen
- Zahlungen in Euro innerhalb des SEPA-Raums via Online Banking sind bei Barclays gebührenfrei
- Auch wenn du eine SEPA-Überweisung in einer Filiale aufgibst, musst du keine Gebühren bezahlen
Unabhängig davon, welche Währung du nutzt, wird für Zahlungen innerhalb der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) immer die Option zur Gebührenteilung (SHARE) verwendet¹
Was bedeutet SHARE?
Bei SHARE, oft auch SHA, handelt es sich um eine Option zur Gebührenverteilung zwischen Empfänger und Sender bei Auslandsüberweisungen.
Bei Barclays wird innerhalb des SEPA-Raums automatisch SHARE gewählt, das bedeutet, dass sich Sender und Empfänger die Kosten teilen.
Die weiteren Optionen BEN (Entgelte trägt der Empfänger) und OUR (Gebühren übernimmt der Sender) gibt es bei der SEPA-Überweisung mit Barclays nicht. Manche Banken verlangen Gebühren vom Empfänger, wenn eine internationale Überweisung bei ihm eingeht – diese Kosten werden vom Überweisungsbetrag abgezogen.
Zahlungsoptionen und Gebühren in den USA
- Per Barclays Online Banking und der Barclays App kannst du unkompliziert Geld in die USA senden
- Wenn du die Überweisung in die USA per Online Banking oder App in Auftrag gibst, kommen keine Überweisungsgebühren auf dich zu – andere Kosten wie die “overseas delivery charge” können dennoch anfallen
- Beim Auftrag in einer Barclays Filiale oder per Telefon kostet ein Geldtransfer in die USA bei Barclays 25,- GBP
- Ein Geldtransfer in die USA wird von mehreren Banken abgewickelt – jede davon könnte dem Empfänger eine Gebühr berechnen, die dann vom Überweisungsbetrag abgezogen wird
- Überweist du per App, musst du immer alle Gebühren tragen (OUR)
- Bei Überweisung per Online Banking, Filiale oder Telefon kannst du zwischen den Gebührenoptionen OUR, SHA und BEN wählen¹
Zahlungsoptionen und Gebühren weltweit
- Mit Barclays kannst du Geld in über 200 Länder weltweit in über 50 Währungen senden
- Per Online Banking kannst du Überweisungen in die meisten Länder Nordamerikas, Mittel- und Südamerikas, Afrikas, Asiens und Australiens tätigen – alternativ natürlich per Telefon oder in einer Filiale
- In bestimmte Länder kannst du nur einen Geldtransfer in einer Filiale in Auftrag geben. Dazu gehören Algerien, Bangladesch, Ägypten, Äthiopien, die Falklandinseln, Georgien, Kolumbien, Uruguay und Nepal
- Für einen Geldtransfer via Online Banking fallen keine Überweisungsgebühren an – “overseas delivery charge” und andere Kosten können trotzdem anfallen
- Beim Auftrag in einer Filiale oder per Telefon musst du mit Gebühren von 25 GBP rechnen
- Wenn du Geld via App in die Schweiz, die Vereinigten Arabischen Emirate, Südafrika und Kanada sendest, musst du alleine alle entstehenden Kosten bezahlen (OUR)
- Ansonsten kannst du zwischen den Gebührenoptionen OUR, BEN und SHA wählen
- Dein Geldtransfer wird unter Umständen über mehrere Banken abgewickelt, die dem Empfänger Gebühren berechnen könnten²
So funktioniert die Auslandsüberweisung mit Barclays
Bei Barclays kannst du deine Überweisung entweder per Online Banking bzw. Mobile Banking, Anruf oder bei einem Besuch in einer Barclays Filiale tätigen.
Am beliebtesten ist bei Barclays KundInnen der Online Geldtransfer. So funktioniert’s:
- Melde dich beim Online Banking an.
- Sobald du eingeloggt bist, klicke auf den Reiter „Geld bewegen“ bzw. “move money”.
- Wähle im Menü „Internationale Zahlung“ bzw. “international payment”.
- Folge den Anweisungen auf dem Bildschirm und wähle den Betrag und die Person oder Organisation aus, an die du deine Zahlung senden möchtest
- Autorisiere den Vorgang und schließe deine Auslandsüberweisung ab
Welche Informationen braucht man für einen Geldtransfer mit Barclays?
Damit dein Geld auch sicher beim Empfänger im Ausland ankommt, benötigst du einige Daten für deinen internationalen Geldtransfer.
Wenn du deinen Auftrag im Online Banking, per App oder per Telefon tätigst, benötigst du folgende Informationen:
- Den vollständigen Namen des Empfängers und seine Kontodaten (Kontonummer bzw. IBAN und Bankleitzahl bzw. BIC)
- Den Betrag, den du überweisen möchtest
- Eine Zahlungsreferenz damit der Empfänger nachvollziehen kann, von wem die Zahlung kommt und wofür sie bestimmt ist
- Die Adresse des Empfängers
Fazit
Wenn du Barclays Kunde oder Kundin bist, ist deine Bank leider nicht unbedingt die beste Wahl für eine Überweisung ins Ausland – zumindest nicht außerhalb Europas. Denn während Zahlungen innerhalb des SEPA-Raums in Euro kostenlos sind, können Geldtransfers ins außereuropäische Ausland ganz schön teuer werden.
Das liegt nicht primär an den Überweisungsgebühren von Barclays, sondern den unfairen Wechselkursen, die weit weg vom offiziellen Wechselkurs sind – hier müssen Barclays KundInnen tief in die Tasche greifen.
Wenn du nach einer Alternative suchst, um Geld in einer anderen Währung zum Devisenmittelkurs zu senden, könnten Anbieter wie Wise die richtige Wahl sein.
FAQs zur Auslandsüberweisung mit Barclays
Was sind die Kosten für eine Auslandsüberweisung mit Barclays?
Die Kosten kommen ganz auf das Zielland an – prinzipiell sind Online Überweisungen aber am günstigsten.
Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung mit Barclays?
Innerhalb des SEPA-Raums nur einen Werktag, andernfalls bis zu 5 Werktage.
Wie sende ich Geld ins Ausland mit Barclays?
Ganz einfach entweder per Barclays Online Banking, Mobile Banking App, Telefon oder in einer Filiale vor Ort.
Quellen:
¹ Gebühren für internationale Transaktionen, Barclays, November 2022
² Gebühren für die beliebtesten Länder, Barclays, November 2022
³ Wechselkurse für Fremdwährungen, Barclays, November 2022